Wann sollte eine Lastgangmessung durchgeführt werden?
Eine Lastgangmessung ist besonders empfehlenswert, wenn Sie planen, zusätzliche elektrische Geräte oder Anlagen in Ihrem Gebäude zu installieren. Zudem können potenziell auch Optimierungs- und Einsparungspotentiale erkannt werden. Die wichtigsten Vorteile einer Lastgangmessung sind:
- Beurteilung der Auslastung der bestehenden Anschlussleitung: Die Messung ermittelt die tatsächliche Auslastung Ihres bestehenden Netzanschlusses. So kann anschliessend beurteilt werden, ob Ihr Anschluss zusätzliche elektrische Geräte oder Anlagen, wie Wärmepumpen oder Elektroladestationen, unterstützen kann.
- Kostenreduktion: Da Sie nach einer Lastgangmessung wissen, über wie viel Reserve Ihr bestehender Netzanschluss noch verfügt, können Sie potentiell auf teure Netzanschlussverstärkungen und damit zusammenhängende bauliche Massnahmen verzichten. Falls dennoch eine Erhöhung nötig ist, kann diese möglichst schlank gehalten werden.
- Optimierung des Energieverbrauchs: Durch die Identifikation der aktuellen Verbrauchsmuster können möglicherweise Rückschlüsse auf grosse Energieverbraucher gezogen werden. Daraus können potenziell Massnahmen zur Optimierung des Energieverbrauchs – und einer Reduktion der
Betriebskosten – abgeleitet werden.
- Sicherheit für Investitionsentscheidungen: Die Lastgangmessung liefert die Grundlagen, um bei einer geplanten Installation von grösseren Bezügern von elektrischer Energie (z.B. Wärmepumpen und Ladestationen für Elektrofahrzeuge) die mit der Anschlusserhöhung verbundenen Kosten genauer einschätzen und teilweise auch reduzieren zu können.
Weshalb ist die elektrische Anschlussleistung eines Gebäudes relevant?
Wenn in einer Liegenschaft beispielsweise eine elektrische Wärmepumpe oder eine Elektroladestation eingebaut werden soll, reicht dafür potenziell die bestehende Anschlussleistung des Elektrizitätswerkes nicht aus. Die Erhöhung dieser Leistung ist jedoch immer mit Kosten verbunden. Einerseits fallen Leistungsgebühren an, welche pro Ampere zusätzlich abgesicherter Stromstärke (oder pro Leistungsbezug in kVA) verrechnet werden. Werden dabei gewisse Schwellenwerte überschritten, kann es sogar nötig sein, neue Sicherungen im Hauptanschlusskasten zu verbauen und/oder die Hauptzuleitung zur Immobilie neu einzuziehen. In diesem Fall können die Kosten schnell sehr hoch werden, da sämtliche Grabenarbeiten für die neue Zuleitung zu Lasten der Eigentümerschaft gehen.