Neue Stromtarifmodelle der EKZ: Quartalsweiser Einheitstarif und dynamischer Wahltarif

von Marvin Trottmann am 24. Oktober 2025

Die EKZ führt ab 2026 einen quartalsweisen Einheitstarif anstelle der jetzigen Hoch- und Niedertarife ein. Zudem gibt es neu einen dynamischen Wahltarif, welcher sich im 15-Minuten-Takt der Netzauslastung anpasst. Wir klären auf, was es mit den neuen Tarifen auf sich hat und für wen sich der dynamische Wahltarif lohnt.

Neue Stromtarifmodelle: Quartalstarif statt Hoch- und Niedertarif

Aktuell gibt es für Privatkunden bei den meisten Elektrizitätswerken (EW) zwei Stromtarife: tagsüber einen Hochtarif, in der Nacht und sonntags einen Niedertarif. Dies wird sich in Zukunft für viele ändern. Die Energiewerke des Kantons Zürich (EKZ) führen ab Januar 2026 einen saisonalen Stromtarif ein. Anstelle von zwei Tarifen (Tag- und Nacht) wird es neu vier Tarife geben, die quartalsweise alle drei Monate ändern.

Somit folgt der Tarif näher der Situation am Strommarkt. Durch den Ausbau der Solarenergie ist Strom im Sommer günstiger. Im Winter ist die Solarstromproduktion kleiner und der Verbrauch fürs Heizen und für Licht höher, der Strompreis steigt. Der Strom wird also in den Winterquartalen (Q1 und Q4) teurer und in den Sommerquartalen (Q2 und Q3) günstiger sein. Tag- und Nachttarif fallen hingegen weg.

Auch Solarstrom-Rückliefertarife neu quartalsweise

Durch das neue Energiegesetz wird die Vergütung für eingespeisten Solarstrom schweizweit vereinheitlicht. Auch hier wird neu ein vierteljährlich gemittelter Marktpreis als Basis für den Basis-Rückliefertarif sein. Wiederum wird die Vergütung im Winter deutlich höher ausfallen als im Sommerhalbjahr. Das Energiegesetz garantiert jedoch für Anlagen bis 30 kWp eine Minimalvergütung von 6 Rp./kWh. Für die Verkäufe der Herkunftsnachweise (HKN) bezahlen viele EW eine zusätzliche Vergütung – die EKZ beispielsweise aktuell 3 Rp./kWh und die ewz 5 Rp./kWh. Die Minimalvergütung für Solarstrom von Anlagen bis 30 kWp wird bei den EKZ also 9 Rp./kWh betragen, bei den ewz voraussichtlich 11 Rp./kWh.

 

Dynamischer Stromtarif als Wahltarif

Als drittes EW der Schweiz bietet die EKZ neu ab 2026 auch einen dynamischen Stromtarif als Wahltarif an. Dieser kann alternativ zum quartalsweisen Einheitstarif gewählt werden und setzt sich aus einem dynamischen Netznutzungstarif und einem dynamischen Energietarif zusammen. Sie orientieren sich an der Prognose der Netzauslastung beziehungsweise der Preisentwicklung am Strommarkt und ändern im 15-Minuten-Takt. Ist am Markt ein Stromüberschuss vorhanden (z.B. mittags im Sommer), kann eine Kilowattstunde Strom für wenige Rappen bezogen werden. Bei Engpässen (z.B. Abends im Winter) hingegen steigt der dynamische Tarif kurzzeitig deutlich über den Einheitstarif. Die Tarife werden jeweils im Voraus für den nächsten Tag bekannt gegeben. Die zusätzlich immer anfallenden Abgaben und Zuschläge bleiben konstant.

Erhöhte Versorgungssicherheit und Kostenersparnisse für flexible Grossverbraucher

Die dynamischen Tarife sollen helfen, den Stromverbrauch mehr über den Tag zu verteilen und Belastungsspitzen zu reduzieren. So kann das Stromnetz entlastet werden, was die Versorgungssicherheit erhöht. Für die Kundschaft lohnt sich der dynamische Wahltarif dann, wenn grosse flexible Verbraucher wie Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen, Boiler oder Batterien vorhanden sind, welche spezifisch angesteuert werden können. Dazu notwendig ist ein intelligenter Stromzähler, welcher die 15-minütigen Verbrauchswerte aufzeichnet und täglich an die EKZ übermittelt, sowie ein Energiemanagementsystem (EMS), um die Verbraucher steuern zu können.

Für wen sich der dynamische Wahltarif lohnt

Mit dem Wahltarif können Stromkosten eingespart werden, wenn grosse Verbraucher über ein EMS automatisiert gesteuert werden. Systeme wie z.B. der SolarManager steuern Verbraucher wie das Elektrofahrzeug, die Batterie oder die Wärmepumpe gezielt in den günstigsten Tarifstunden an und reduzieren bzw. vermeiden die Ansteuerung während hoher Tarifstunden. So kann z.B. die Batterie oder ein Elektroauto während den günstigsten Tarifstunden geladen werden. Während teurer Tarifstunden kann die Ladung hingegen gesperrt werden, und der gespeicherte Strom in der Batterie wieder verbraucht. Ein EMS bindet auch eine Photovoltaikanlage mit ein, um den Eigenverbrauch zu erhöhen und so die Kosten zu optimieren.

Bei einem Haus ohne grosse Verbraucher lohnt sich der Wahltarif hingegen kaum. Ebenfalls sollte ein dynamischer Tarif nicht ohne EMS gewählt werden. Eine manuelle Steuerung der Verbraucher kann leicht schiefgehen, da der Strompreis stark und schnell variiert. 

 

Soll ich zum dynamischen Tarif wechseln?

Sie sind EKZ Kundin oder Kunde und möchten auf den dynamischen Tarif wechseln? Sie erwägen nun eine Batterie zusätzlich zu Ihrer PV-Anlage, um Ihren Eigenverbrauch zu optimieren und so den dynamischen Tarif optimal zu nutzen? Sie haben Fragen zum Energiemanagementsystem? Gerne beraten wir Sie rund ums Thema «dynamischer Stromtarif» und rüsten Sie auf Wunsch mit geeigneten Systemen aus.

 

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